LIFE OF AGONY
LIFE OF AGONY um Frontfrau Nina Caputo liefern auf der FASTER-Stage eine Werkschau ihres bisherigen Schaffens ab. Der Stil ist geprägt von verschiedenen Einflüssen, METALLICA, PINK FLOYD und BLACK SABBATH lassen sich als prägende Elemente des Sound erkennen, wobei die Andersartigkeit stets gewahrt bleibt. Ein starkes Konzert bei perfektem Sommerwetter.
Danach geht es bei AS I LAY DYING deutlich rauer zu. Metalcore der heftigeren Spielart steht auf dem Programm, den die Band seit nunmehr über zwanzig Jahren kultiviert hat und unters Volk bringt. Nach dieser krachenden Performance tut es ganz gut, bei TARJA wieder etwas Speed herauszunehmen und den Adrenalinpegel auf Normalmaß herunterzufahren. Seit ihrem Ausstieg bei NIGHTWISH auf Solopfaden unterwegs, gibt es hier wie gehabt die geschulte Opernstimme zu harten Beats und Gitarrenriffs.
Nach der Berlin-Show vor zwei Tagen sind HÄMATOM heute mit ihrem normalen Programm auf der HARDER-Stage zu sehen. Bestes Festivalwetter macht die Sache zu einem runden Erlebnis für die Fans, die zahlreich vor der Bühne tanzen und Songs wie „Dagegen“ oder „Lichterloh“ aus voller Brust mitsingen. Großartig.
ARCH ENEMY stehlen allen die Show
Dann aber ist es Zeit für ARCH ENEMY, nicht nur für mich eines der absoluten Highlights an diesem Tag. Alissa White-Gluz und ihre Mitstreiter sind grandios aufgelegt und präsentieren neben den Klassikern der Bandgeschichte auch Songs des neuen Albums, das hier im Infield frenetisch gefeiert wird. Alissa glänzt immer wieder mit Sprungeinlagen, während Mastermind Michael Amott durch grandiose Licks und Soli auf sich aufmerksam macht. Im Schein der Abendsonne wirkt das Backdrop mit Motiven des neuen Albumcovers noch majestätischer als es ohnehin schon ist, während die Texte die Tiefen menschlichen Bewusstseins ausloten. Ein phänomenaler Auftritt vor ebensolcher Kulisse. Das absolute Highlight des Finaltags.
Bevor es mit POWERWOLF weitergehen kann, flimmert über die Bühnen LEDs die Ankündigungspräsentation der 2023er W:O:A Ausgabe. Neben JINJER wird mit IRON MAIDEN der Mega-Headliner des nächsten Jahres angekündigt. Das Getöse im Infield ist entsprechend groß. Zudem wird es ein Wiedersehen mit den DROPKICK MURPHYS, MEGADEATH und WARDRUM geben. Man darf gespannt sein, welche Bands im Laufe der nächsten Wochen noch aus dem Köcher gezogen werden.
POWERWOLF und LORDI zum Abschluss eines perfekten Festivals
Nach dieser Show sind Attila Dorn und seine Mannschaft an der Reihe. Wie schon 2019 liefern die Wölfe eine packende Show, immer mal wieder durch Feuereinlagen gewürzt und durch Kommentare Attilas unterbrochen, der sich mit seinem kultigen „vielen Dankeschön“ immer mal wieder in Szene setzt.
Zu Abschluss des Festivals gibt es ein Wiedersehen mit den Finnischen Eurovison Song Contest Gewinnern LORDI. Die Herrschaften waren erst kürzlich beim Castle Rock Festival zu Gast, hier auf der Riesenbühne des W:O:A drehen Mr. Lordi und Gefährten aber nochmals ein wenig mehr auf. Neben „Hard Rock Hallelujah“ wird kein Hit der Bandgeschichte ausgelassen, die Feuershow heizt zudem die merklich kühlere Nacht etwas auf. „Would You Love A Monsterman“ beendet ein fantastisches Konzert und das 31. Wacken Open Air mit einem Paukenschlag.
FAZIT: Die 31. Auflage des WACKEN OPEN AIR liefert ein Festivalevent wie von einem anderen Stern. Mehr als 170 (!) Bands geben sich auf den W:O:A Bühnen die Mikrofone in die Hand und bescheren den 75.000 Metalheads aus aller Welt ein denkwürdiges Spektakel, das reibungslos über die Bühnen geht. Nicht von ungefähr haben es die Veranstalter geschafft, aus dem Nichts das größte Metal-Festival der Welt aus dem Boden zu stampfen. Es spricht eine deutliche Sprache, dass alle 75.000 Tickets für das Jahr 2023 bereits wenige Stunden nach Vorverkaufsstart vergriffen sind. Zudem gibt es mit IRON MAIDEN, JINJER und MEGADETH bereits die ersten Hochkaräter zu vermelden, die auch das 32. WACKEN zum Highlight des Veranstaltungsjahres 2023 werden lassen.
Als besonderer Erfolg ist es außerdem zu werten, dass das Event friedlich und ohne nennenswerte Vorkommnisse über die Bühne ging. Ein Riesenlob gebührt den Organisatoren, den Sicherheitskräften, der Polizei, den diversen medizinischen Diensten und den WACKEN-Einwohnern, die das Event seit je her tatkräftig unterstützen.
Wir danken: Holger, Thomas und dem W:O:A-Team sowie allen, die unsere Arbeit vor, während und nach dem Festival unterstützt haben (you know who you are...)
See you in 2023. Rain or Shine!