Wacken Open Air 2014
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DAS Metal-Festival Nr.1, No. 25!

Ein kleines Dorf, über 80.000 Metalfans und weit mehr als 100 Bands. Das WACKEN OPEN AIR ist eine Veranstaltung der Superlative. Un das in diesem Jahr zum 25. Mal. Bei dieser Auswahl ist für jede Sparte etwas dabei. Headliner wie DEEP PURPLE, RAMMSTEIN, MOTÖRHEAD, NIGHTWISH oder ALICE COOPER stehen meist für tolle Auftritte und gute Stimmung. Auch Metaller mit anderen Vorlieben finden z.B. bei den zahlreichen Bands des "Metal Battle" jede Menge Unterhaltung, es müssen nicht immer die größten Bühnen sein. In diesem Jahr hieß es im Norden drei Tage "Faster, Harder, Louder" bei gutem Wetter!

Donnerstag

Nach der obligatorischen Eröffnung durch SKYLINE und der anschließend musikalisch nicht relevanten Performance von BÜLENT CEYLAN ist für HAMMERFALL alles angerichtet: Das Wetter spielt mit, es gibt keine Konkurrenzband und das Publikum ist heiß, was wohl auch mit der Ankündigung, das umjubelte Debüt komplett aufzuführen, zu tun hat. Leider mag der Sound und der Funke von der Band einfach nicht so richtig überspringen. Mitsingspielchen funktionieren zwar, wenngleich nur im vordersten Teil des Publikums. Die Setlist ist sehr ordentlich, trotzdem fehlt etwas. Auch die Gastauftritte von Stefan Elmgren und Jesper Strömblad sind zwar nett, sorgen jedoch nicht für die ganz großen Jubler – nicht einmal bei Erwähnung des Namens "IN FLAMES". Schade.

Stilecht wird Sänger Biff per Motorrad auf die Bühne gefahren, bevor es denn auch schon ohne große Ansage mit 'Motorcycle Man' losgeht. Spielfreudig und gut gelaunt gelingt es SAXON mal wieder, die Menge, trotz einsetzendem Nieselregen, zum Feiern zu bewegen. Zwischen den einzelnen Liedern gibt es nur verhaltene Ansagen, wie: "Make some fucking noise", aber Biffs imposante Gestalt braucht auch nicht mehr zu sagen. Die Menge ist begeistert. Schnörkellos und nur mit kleinen Pyroeffekten akzentuiert, werden die großen Hits gespielt. Wenn die Band klatscht und hüpft, klatscht und hüpft auch das Publikum. Brav gratuliert SAXON dem W:O:A zum 25. Geburtstag und sich selbst gleich mit zum 35. Bandjubiläum. Man bekommt, was man von SAXON braucht: eine gute Show und gute Lieder. Dann aber wechselt das Bühnenlicht vom Roten ins Blaue und zu den ersten Tönen von 'Crusader' erklingt ein Orchester. Unterstützt wird diese Wende durch den Bühnenaufbau: Es erscheint nun ein Kirchenfenster nebst einigen Kirchenintarsien und das klassische Ensemble in Form von Streichern und Percussionist tritt ins Rampenlicht. Von diesem Zeitpunkt an werden alle Songs mit orchestraler Unterstützung dargeboten.
Setlist: Motorcycle Man, Sacrifice, Heavy Metal Thunder, Solid Ball Of Rock, Wheels Of Steel, 747 (Strangers In The Night). Mit Orchester: Crusader, Battalions Of Steel, The Eagle Has Landed, Power And The Glory, Dallas 1 p.m., Princess Of The Night, Denim And Leather

Kurz bevor ACCEPT die Bühne betritt beginnt leichter Regen einzusetzen. Doch der Wettergott hat ein Einsehen. Eine perfekt eingespielte, dynamische und energische Band präsentiert sich dem Publikum, geprägt vom Hoffmannschen Gitarrenspiel und angeführt vom souveränen Mark Tornillo, der nun bereits auf drei Alben die Stimme der neuen ACCEPT ist. Das Selbstverständnis der Band zeigt sich bereits bei der selbstbewußten Entscheidung, den Auftritt mit der brandneuen Single 'Stampede' zu eröffnen. Hier wird nicht auf Nostalgie gesetzt, die alten Fans noch einmal mit ein paar Gassenhauern ruhig gestellt, nein, hier ist eine aktive Band zu sehen, die ihre neuen Songs unerschrocken unter die Klassiker mischt und dabei voll überzeugt. Denn weder der Opener, noch 'Shadow Soldiers' oder der Titelsong vom letzten Album "Stalingrad" fallen im munteren Reigen zwischen 'London Leatherboys', 'Winners & Losers' oder 'Flashrocking Man' als Fremdkörper auf, sondern passen sich wunderbar in das Set ein. Das ganze wird mit viel Druck, einem mächtigen Sound und einer perfekt eingespielten Band vorgetragen, so dass die gleichaltrigen SAXON bei ihrem vorhergegangenen Auftritt dagegen ganz schön alt aussehen. Da sich Tornillo bei den Ansagen auch zurückhält und es bei ein paar "Dankeschön" belässt, bleibt mir am Ende des Auftritts nur übrig, zu konstatieren, dass die Mannen von ACCEPT fast alles anders als 2005 und damit eigentlich alles richtig gemacht haben.
Setlist: Stampede, Stalingrad, Losers And Winners, Monsterman, London Leatherboys, Breaker, Shadow Soldiers, Restless And Wild, Ahead Of The Pack, Flash Rockin' Man, Princess Of The Dawn, Fast As A Shark, Starlight, Pandemic, Metal Heart, Teutonic Terror, Balls To The Wall, Burning