RockHard-Festival 2006
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Sonntag, 04. Juni 2006

CRUCIFIED BARBARA

die vier Mädels aus Schweden eröffneten mit 'Play Me Hard' den letzten Festivaltag.
Leider füllte sich sich das Amphitheater wegen eines verspäteten Einlasses nur äußerst langsam, was der guten Stimmung auf und vor der Bühne aber keinen Abbruch tat. Mit dem Track 'Bad Hangover' dürften die Girls dann einigen Anwesenden nur allzu gut aus der Seele gesprochen haben... Weiter gings auf dem musikalischen Trip  mit den Hits vom Debütalbum 'In Distortion We Trust' und 'Motorfucker'. Zu guter Letzt gaben die Mädels dann noch 'Killed By Death' von Motörhead zum Besten, so dass man eigentlich bereits den ersten Jack Daniels-Cola hätte ansetzen können... Rock 'n' Roll pur!

Setlist
Play Me Hard
Hide 'em All
Cowboy From Hell
Going Down
Bad Hangover
In Distortion We Trust
Motorfucker
Losing The Game
R'n'R Bachelor
Killed By Death

VOLBEAT

Die Jungs um Michael "Elvis" Poulsen hatte am Vortag als Headliner auf einem Festival in ihrer Heimat Dänemark gespielt und waren anschließend direkt zum RockHard-Festival gekommen. Trotzdem oder grade deswegen präsentierten sie eine perfekte, energiegeladene Show, die keine Wünsche offenließ. Die Tatsache, dass VOLBEAT in ihrer Heimat bereits zu den bekannten Acts gehören, erklärt, dass in den ersten reihen ordentlich Bewegung herrschte. Das Programm der Dänen bestand aus dem Debütalbum „The Strength, The Sound, The Songs“ und die abwechslungsreichen Songs sorgten für allgemeine Begeisterung. VOLBEAT und Michael Poulson, der über eine Stimme verfügt, die an eine Mischung aus Glenn Danzig und Keith Caputo erinnert, hatten von Anfang an das Publikum auf ihrer Seite und ließen es auch nciht wieder los. Eine ganz große Sache!

Setlist
1. Caroline # 1
2. Rebel Monster
3. Say Your Number
4. Soulweeper
5. Caroline Leaving
6. Danny & Lucy
7. Another Day
8. Always Wu
9. I Only Wanna Be With You (Dusty Springfield-Cover)
10. Pool Of Booze, Booze, Booza

BEYOND FEAR

Der Auftritt von BEYOND FEAR, der neuen Band von Tim "Ripper" Owens (ex-Judas Priest und Iced Earth) stand anfangs unter eher schlechten Vorzeichen.
Das komplette Gepäck der Band, einschließlich Instrumente, war auf dem Weg in den Ruhrpott verschwunden. Doch die Jungs wussten zu improvisieren und zockten kurzerhand mit allerlei geliehenem Material einen gigantischen Set. Der Opener 'And You Will Die' zeigte von der ersten Sekunde an, was man erwarten durfte. Und das war Heavy Metal vom Feinsten, wie man ihn von den Priestern nicht besser hätte serviert bekommen können. Die Band wusste durch eine enorme Spielfreude, ein gelungenes Stageacting und enorm druckvolles Spiel zu begeistern. Und so hielt es dann auch kaum noch jemanden auf den Stufen des Amphitheaters. Eine starke Show!

EVERGREY

Nach dem üblichen Intro folgten ‚Blinded’ sowie das ebenfalls einprägsame ‚More Than Ever’. Leider hatten die Jungs mit diversen Problemen mit ihrem Drumkit zu kämpfen und so gab es den Song ‚Words Mean Nothing’ nur mit Klavier unterlegt zu hören. Mit ‚Mark Of The Triangle’ hatten die Schweden ihre zahlreichen Fans komplett im Griff und diese feierten ihre Helden richtig ab. Natürlich durften auch ‚Recreation Day’ sowie ‚A Touch Of Blessing’ nicht fehlen, bevor es mit ‚I`m Sorry’ noch einmal richtig traurig wurde. EVERGREY bewiesen an diesem Nachmittag erneut eindrucksvoll, warum ihr Weg in den vergangenen Jahren stetig nach oben führte.

FINNTROLL

Die Nordmänner waren mit enormer Spielfreude am Start, rissen ihr Publikum von der ersten Minute an mit und überzeugten auf der ganzen Linie. Vor allem Fronter Lillmanns animierte die Crowdsurfer zu immer gewagteren Einlagen, so dass die Security alle Hände voll zu tun hatte. Dem stimmungsvollen Humppa-Metal konnte sich kaum jemand entziehen; weder auf den Rängen des Theaters und schon gar nicht direkt vor der Bühne. An diesem Auftritt gab es nichts auszusetzen. Wer FINNTROLL mag, der kam hier in Gelsenkirchen definitiv voll auf seine Kosten.

SOILWORK

Nachdem SOILWORK nach der unerwarteten Absage von Celtic Frost schon Samstagnacht spontan auf die Bühne mussten und alkoholbedingt einen etwas wackeligen Auftritt hinlegten, präsentierten sich die Jungs heute professionell und in bester Verfassung.
SOILWORK schafften es mühelos, Metalfans sämtlicher Richtungen zu einer gemeinsamen großen Metal-Party zu vereinen.
Die Jungs lieferten eine hochklassige Show, die sämtlichen Hits der Bandgeschiche in sich hatte. Besonders 'Rejection Role', 'Follow The Hollow', 'Nerve' und 'As We Speak' sorgten für bombastische Stimmung auf den vollen Rängen. Bei so viel guter Laune kamen nicht nur die Fans ins Schwitzen, auch die Security war gut beschäftig, zahlreiche Crowdsurfer aus der tobenden Menge zu ziehen. Klasse!

EDGUY

Unter großem Jubel enterten die Hessen die Bühne und gingen mit 'Lavatory Love Machine' sofort in die Vollen. Darauf folgte ein nahtloser Übergang ins göttliche 'Babylon' was die Stimmung weiter ansteigen ließ. Und so dauerte es auch nicht lange, bis die ersten Crowdsurfer auszumachen waren. Frontmann Tobias Sammet war außerordentlich gut bei Stimme und wie immer bester Laune. Original-Zitat von Tobi: "Ich möchte mich übrigens noch beim Rock Hard bedanken, nicht dafür, dass wir hier spielen dürfen, sondern ... ihr kennt doch sicher das Programmheft? Front-Eunuch??? Das klingt ja, als ob man mir '44 in Russland die Eier weggeschossen hätte!"
Die Setlist enthielt viele Kracher, darunter das 'Sacrifice', 'Tears of a Mandrake' und 'Out of Control'. Bei 'Save Me' war das Amphitheater dann vom Schein unzähliger Feuerzeuge erleuchtet. Tobias Sammet forderte die Fans daraufhin spontan zu einem kleinen Mitsingen auf: "Wollt ihr noch mal singen? Ich weiß, einige wollen nicht, aber das ist jetzt egal - ihr müsst!" Nach 75 Minuten und dem schon obligatorischen 'King of Fools' war dann Schicht - und Zeit für DIO.

DIO

markierten anschließend den glanzvollen Höhepunkt zum Abschluss eines tollen Festivals.
Eröffnet wurde das Set mit 'Children of the Sea' und der kleine, große Mann des Rock'n'Roll zeigte von Anfang an, wer zu Recht den Headliner-Posten inne hatte.Überhammer wie 'Don't Talk To Strangers', 'Rainbow In The Dark' und 'Holy Diver' ließn wahrlich keinen Raum für Zweifel an den musikalischen Qualitäten eines Ronnie James Dio. Stimmlich überzeugte der kleine Mann wie kaum ein anderer am gesamten Wochenende. Natürlich durften auch die obligatorischen Soli nicht fehlen. Und so zeigte Simon Wright den Anwesenden, was ein Ausnahmedrummer aus einem Drumkit herauszuholen vermag.
Nach 'Stand Up And Shout' markierte der Black Sabbath-Oberklassiker 'Heaven And Hell' den Abschluss und gleichzeitigen Höhepunkt einer perfekten Rockshow. So konnte man auch verschmerzen, dass (leider) nicht jeder Klassiker in dieser Show seine Berücksichtigung finden konnte.

OUTRO

Unser Dank geht an das gesamte ROCK HARD-Team (Manni, Jenny, Götz und alle anderen natürlich auch...) für das tolle Festival und die Organisation und die Hotel-Mannschaft.

See you in 2007.